Hurtigruten-Hafen Kjøllefjord

Kjøllefjord ist vor allem bekannt für die wie eine Kirche geformte Klippe Finnkirka. Im Ort erfreuen außerdem die farbenfrohen Holzhäuser das Auge.

Nahe der Barentsee

Kjøllefjord, ein malerisches Fischerdorf in der Provinz Troms og Finnmark im nördlichen Norwegen, liegt an der Küste der Barentssee auf der großen Halbinsel Nordkinn. Die Geschichte dieses abgelegenen Ortes ist eng mit dem Meer, der Fischerei und der samischen Kultur verknüpft, die das Leben und die Gemeinschaft in der Region seit Jahrhunderten prägen.
Die Anfänge Kjøllefjords lassen sich bis in die Zeit der Samen zurückverfolgen, Norwegens Ureinwohner, die die Region seit Tausenden von Jahren bewohnen. Die Samen haben eine tiefe Verbindung zur Natur und sind traditionell als Rentierzüchter, Fischer, Jäger und Sammler bekannt. Ihre reiche Kultur und Lebensweise, geprägt durch die enge Beziehung zur arktischen Landschaft, haben einen unverwechselbaren Einfluss auf die Identität Kjøllefjords.
Mit der Zeit entwickelte sich Kjøllefjord zu einem bedeutenden Zentrum für die Fischerei. Die reichen Fischgründe der Barentssee boten und bieten noch immer eine Lebensgrundlage für die Gemeinde. Kabeljau, Schellfisch und andere Meeresfrüchte werden hier gefangen, verarbeitet und weltweit exportiert, was die Wirtschaft des Dorfes stärkt.
Kjøllefjord dient auch als ein Hafen für die Hurtigruten. Diese Verbindung hat dem Dorf eine wichtige Rolle in der regionalen Schifffahrt und dem Tourismus verliehen.

Samische Kultur

Die samische Bevölkerung in und um Kjøllefjord herum hat ihre kulturellen Traditionen bewahrt, darunter Sprache, Handwerk, Musik (Joik) und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen. Die Samen tragen maßgeblich zur kulturellen Vielfalt und zum kulturellen Reichtum der Region bei. In Kjøllefjord und Umgebung gibt es zudem Veranstaltungen und Festivals, die die samische Kultur feiern und Besuchern Einblicke in ihre Lebensweise bieten.

Zerstörung im 2. Weltkrieg

Gegen Ende des 2. Weltkriegs, als die deutschen Streitkräfte sich im Zuge der alliierten Befreiungsaktionen zurückzogen, war auch in der Finnmark die Taktikk der verbrannten Erde üblich. Sie zielte darauf ab, den vorrückenden sowjetischen und norwegischen Truppen keine Infrastruktur oder Ressourcen zu überlassen. In Kjøllefjord führte dies im November 1944 zur Zerstörung von vielen Gebäuden und Infrastruktur, was die Bevölkerung in eine prekäre Lage brachte. Die Bewohner wurden aufgefordert, sich vor der Schule zu versammeln. Sie mussten dann an Bord eines der Schiffe im Hafen gehen und maximal drei Kilogramm Gepäck pro Person waren erlaubt. Schon während die Schiffe aus dem den Hafen fuhren, brannten die ersten drei Häuser. Es sollte bis 1951 dauern, bis es auch wieder eine Kirche in Kjøllefjord gab.

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