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Hurtigruten-Hafen Vardø
Bereits im Jahr 1306 gegründet ist Vardø die östlichste Stadt Norwegens. Sie ist außerdem die Stadt mit den meisten Sturmtagen in Norwegen und wurde 1982 mit dem ersten Meerestunnel des Landes ans Festland angeschlossen. Sehenswert ist die achteckige Festung Vardøhus aus dem Jahr 1738.
Östlichste Gemeinde in Norwegen
Vardø, die östlichste Gemeinde Norwegens, liegt auf einer Insel im Arktischen Ozean, nahe der Grenze zu Russland, in der Provinz Troms og Finnmark. Diese abgelegene und geschichtsträchtige Stadt ist bekannt für ihre strategische Lage und hat eine reiche, aber auch tragische Geschichte, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht.
Als einer der ältesten Orte in Nordnorwegen, wurde Vardø bereits im Mittelalter als wichtiger Fischerei- und Handelshafen genutzt. Seine Lage am Eismeer machte es zu einem strategischen Punkt für die Erkundung und den Handel in der Arktis. Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte sich Vardø zu einem kulturellen Schmelztiegel, geprägt durch norwegische, samische und russische Einflüsse.
Wichtiger Militärstandort
Im 20. Jahrhundert spielte Vardø während des Kalten Krieges aufgrund seiner geografischen Nähe zur Sowjetunion eine wichtige Rolle in der norwegischen Verteidigungsstrategie. Die Stadt beherbergt heute auch das Globus II Radar, ein Überwachungssystem, das Teil des globalen Netzwerks zur Überwachung von Weltraumobjekten ist.
Hexenverfolgung
Ein düsteres Kapitel in der Geschichte Vardøs ist die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert, eine der intensivsten in ganz Europa. Zwischen 1601 und 1663 wurden in der Region Finnmark, einschließlich Vardø, über 90 Menschen der Hexerei beschuldigt und hingerichtet. Die meisten Opfer waren Frauen, die angeblich mit dem Teufel im Bunde standen.
Zum Gedenken an diese tragischen Ereignisse wurde das Steilneset Denkmal errichtet, eine eindrucksvolle Installation, die an die Opfer der Hexenprozesse erinnert. Entworfen von der französisch-amerikanischen Künstlerin Louise Bourgeois in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Architekten Peter Zumthor, wurde das Denkmal 2011 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine Gedenkhalle zieht sich entlang der zerklüfteten Küste. Die Halle ist mit einem Holzrahmen gebaut und mit einer lichtdurchlässigen Membran bedeckt, die das Innere mit einem diffusen, wechselhaften Licht erfüllt. Innerhalb der Halle hängen 91 Lampen, die jeweils ein Fenster beleuchten, hinter dem die Geschichte eines der Verurteilten erzählt wird. Jedes dieser Fenster enthält ein Licht und eine Tafel mit den Details der Anklagen gegen die jeweilige Person.